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1. Oktober: Internationaler Tag der älteren Menschen

Am 19. Dezember 1990 wurde der Tag des älteren Menschen durch die UNO initiiert und seitdem jährlich am 1. Oktober begangen. Die UNO rief den Aktionstag ins Leben, um die Leistungen der Seniorinnen und Senioren, die sie für die Gesellschaft erbringen, zu würdigen.

 

Anläßlich dieses internationalen Tages möchte der Seniorenrat des Brandenburg e.V. (SRLB) auf einige Aspekte des „Älterwerdens“ eingehen und sich dabei an alle Generationen wenden.
Als allererstes möchten wir den älteren Menschen für ihre Lebensleistung, ihr unermüdliches Engagement oder einfach nur für den Schatz, mit dem sie unser gesellschaftliches Miteinander bereichern, danken. Ihre Lebensgeschichten und Erfahrungen helfen uns bei der Bewältigung der Vergangenheit und der Gestaltung der Zukunft. Unser kulturelles Erbe wird durch sie immer wieder aufs Neue lebendig gehalten und beeinflußt.
Es ist wichtig, dass wir die Rechte und Bedürfnisse unserer Älteren respektieren und schützen.
Noch immer werden viel zu oft die Belange älterer Menschen übersehen und ihre Lebensleistung eher abgetan. Jeder kennt den eher flapsigen Spruch, dass alle älter werden möchten, aber niemand alt sein will. Alt sein ist hauptsächlich mit negativen Stereotypen verbunden. Viele sind der Meinung, dass ältere Menschen der Gesellschaft nicht zur Last fallen und Platz für die jüngere Generation machen sollten. Dies zeigt, wie tief negative Altersbilder verwurzelt sind. In unserer Gesellschaft dominiert immer noch das Ideal der Jugend.
Im Land Brandenburg ist gegenwärtig etwa jeder Vierte von uns 65 Jahre alt oder älter. Sehr viele  engagieren sich ehrenamtlich. Von den 800.000 Ehrenamtlern im Land ist jeder zweite über 50 Jahre alt und sogar jeder vierte ist über 70. Beeindruckend ist die ehrenamtlich geleistete Stundenzahl pro Ehrenamtler. Mit 6,8 Stunden pro Woche liegt unser Land auf einem Spitzenplatz in Deutschland. Zahlen, auf die man stolz sein kann.  Sie belegen aber auch, dass es eines sozialen Pflichtjahres im Alter nicht bedarf. Wichtig ist unseres Erachtens die weitere Stärkung der Rahmenbedingungen für das Ehrenamt. Eine Aufwertung der Ehrenamtskarte, ein weiterer Ausbau der Ehrenamtsstützpunkte, eine engere Verzahnung von Hauptamt und Ehrenamt in den Kommunen oder Weiterbildungsmaßnahmen für Ehrenamtler. Motivierend könnte sich auch eine freie Fahrt für Ehrenamtler im ÖPNV auswirken. Die Ehrenamtskarte wäre das Ticket. Gern bringt sich der SRLB in die Diskussion zum Ehrenamt ein - Ideen haben wir viele.

 

Nicht zu akzeptieren ist, daß ältere Menschen in vielen Bereichen unseres zunehmend digital aufgestellten Lebens benachteiligt werden.
Beim Bezahlen in Bus und Bahn, bei der Ausstellung von Bescheinigungen,  bei Kontoauszügen der Bank oder beim Bezahlen von Parkgebühren - vieles geht nur noch mit Smartphones, QR-Codes oder Apps. Das überfordert viele Ältere. Es darf nicht angehen, daß Ältere am Parkplatz zum Gesundheitszentrum vorbei fahren, weil lediglich ein Bezahlen  der Parkgebühr über QR-Code oder Website möglich ist. Wir wollen die Digitalisierung unseres gesellschaftlichen Lebens nicht verlangsamen, fordern aber zumindest für eine Übergangszeit ein Weiterbestehen analoger Zugänge. Das Recht auf ein analoges Leben muß gewährleistet werden. 
Darüber hinaus muss die Politik Vorschläge erarbeiten, wie die digitale Kompetenz älterer Menschen gestärkt und ihr Zugang zu digitalen Geräten sowie zum Internet, auch in Alters- und Pflegeeinrichtungen, gesichert werden kann. 
 

Soziale Sicherungssysteme, darunter auch zukünftige Leistungen der Pflegeversicherung werden momentan stark diskutiert. Darüber, daß es dazu dringenden Handlungsbedarf gibt, sInd wir uns alle einig. Bei der aktuellen „Teilkaskoversicherung“ tragen Pflegebedürftige und ihre Angehörigen oft hohe finanzielle Belastungen und eine Pflegebedürftigkeit tritt oft unvorhersehbar und schlagartig ein. Ganze Familien geraten in Existenznot, erschrecken über horrende Eigenbeiträge für Pflegeheimplätze oder befürchten den Arbeitsplatzverlust durch die notwendige Pflege eines Familienmitglieds. Wir fordern daher eine solidarische Pflegeversicherung, die Älteren und pflegebedürftigen Menschen mit ihren Angehörigen ein Leben in Würde ermöglicht. Finanzielle Notlagen müssen der Vergangenheit angehören. Das System muß vom Kopf auf die Füße gestellt werden. 
Die Entscheidungsträger im Gesundheitssystem, konkret: die Politik, Krankenkassen, kassenärztlichen Vereinigungen oder die Rentenversicherung, sind deshalb aufgefordert, die Anliegen älterer Menschen konsequenter einzubeziehen. Sie sollten spezielle alterssensible Angebote schaffen und älteren Menschen den gleichberechtigten Zugang zu medizinischen Diensten und Rehabilitationseinrichtungen gewähren. Um Älteren ein selbstbestimmtes Leben jenseits von Alters- und Pflegeheimen zu ermöglichen, müssen ambulante Betreuungsangebote ausgebaut und aufsuchende Hilfsangebote verstärkt werden.
Seitens des SRLB begrüßen wir den Pflegepakt im Land Brandenburg, insbesondere die bereits einsetzenden Wirkungen seines Kernelements „Pflege vor Ort“, die Maßnahmen zur Stärkung der Pfllegestützpunkte und nun auch zur Nachbarschaftshilfe. All das trägt wesentlich dazu bei, daß Menschen im Pflegefall möglichst lange im vertrauten Wohnumfeld wohnen bleiben können und gut versorgt werden. Unser Land Brandenburg sehen wir hier auf einem guten Weg.
 

Darüber hinaus fordert der Seniorenrat des Landes Brandenburg die Bundesregierung auf, sich international dafür stark zu machen, eine UN-Altenrechtskonvention zu verabschieden, die die Rechte älterer Menschen weltweit stärkt. Die ablehnendere Haltung im Dezember 2023 sehen wir als vertane Chance an. Gerade ein internationaler Rahmen würde neben dem Schutz älterer Menschen, auch ein klares Signal setzen, dass jegliche  Form von Diskriminierung aufgrund des Alters inakzeptabel ist.

 

Veranstaltungshinweis:

Anlässlich des Internationalen Tages der älteren Menschen lädt das Ministerium für Gesundheit und Soziales zu einem Kinonachmittag mit kostenfreiem Eintritt ein.

 

Datum: Mittwoch, 1. Oktober 2025
Uhrzeit: 15:00 Uhr (Einlass ab 14:30 Uhr)
Ort: Thalia – Das Programmkino, Rudolf-Breitscheid-Straße 50, Potsdam (direkt am S-Bahnhof Babelsberg, östlicher Ausgang)

 

Gezeigt wird die amerikanische Komödie „Thelma – Rache war nie süßer“ (99 Minuten, Regie: Josh Margolin, 2024). Der Film erzählt mit Humor und Wärme die Geschichte einer 93-jährigen Frau, die einem Betrüger auf die Spur kommt.

 

Im Anschluss an die Vorführung lädt das Ministerium zu einem Freigetränk an der Thalia-Bar ein.

 

Anmeldung:
Eine verbindliche Anmeldung beim Ministerium für Gesundheit und Soziales ist bis spätestens 23. September 2025 erforderlich. Weitere Informationen finden Sie Einladung zum Seniorenkino 2025

 


 

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Di, 16. September 2025

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