Seniorenvertretungen der Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern im Austausch
Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern stehen als ostdeutsche Flächenländer vor vergleichbaren Herausforderungen hinsichtlich einer älter werdenden Bevölkerung. Wie diese Herausforderungen gut gemeistert werden können, berieten Vertreter des Seniorenbeirats Mecklenburg-Vorpommern und des Seniorenrates des Landes Brandenburg am 26./27.8.2025 in Schwerin. Am Erfahrungsaustausch der beiden Seniorenvertretungen nahmen die Sozialministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Stefanie Drese, der Referatsleiter Seniorenpolitik, Nils Thiede und der Landesseniorenbeauftragte Brandenburgs, Norman Asmus, teil.
Im gemeinsamen Austausch ging es um die Interessen von Seniorinnen und Senioren und deren wirksame Vertretung sowie spezifische Themen wie Einsamkeit im Alter, den Pakt für Pflege, das Brandenburger Modellprojekt „Präventive Hausbesuche“, Gesundheitsvorsorge durch Bewegung oder die Zusammenarbeit mit der Polizei in der Betrugs-und Verkehrsunfallprävention. Es wurde verabredet, eng zusammenzuarbeiten und sich besonders zu länderübergreifenden Fragen der Seniorenpolitik regelmäßig auszutauschen. Wolfgang Puschmann lud als Vorsitzender des SRLB zu einem Folgetreffen im August 2026 ins Land Brandenburg ein.
Sozialministerin Drese: „Gesundheitsversorgung, Pflege, Mobilität und ein gutes Leben im Alter sind wesentliche Themen, die ältere Menschen bewegen. Unser Ziel als Landesregierung ist es, hierfür zukunftsfeste Lösungen und passgenaue Konzepte zu entwickeln – nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg, sondern im engen Austausch mit den Vertretungen der Seniorinnen und Senioren. Das von etwa 45.000 Personen genutzte Seniorenticket MV, der Pakt für Pflege und die Entwicklung von seniorenpolitischen Gesamtkonzepten sind hierfür gelungene Beispiele. Ein immer wichtiger werdendes Thema ist zudem die Einsamkeit nicht nur, aber insbesondere auch von älteren Menschen“.
Brandenburgs Landesseniorenbeauftragter Asmus: „Wir wollen die Rahmenbedingungen für ein aktives Älterwerden weiter verbessern. Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg stehen hier vor ähnlichen Herausforderungen. Deswegen können beide Seiten von einem intensiven Erfahrungsaustausch profitieren. Besonders bei Themen wie der Einsamkeit im Alter. Gemeinsam möchten wir uns dafür einsetzen, dass die Menschen auch im Alter möglichst lange körperlich und geistig mobil bleiben können. Wesentlicher Schlüssel dafür ist die gesellschaftliche Teilhabe der Älteren. Die Ausübung einer ehrenamtlichen Tätigkeit ist hierbei immer eine gute Idee. Verbunden damit soll ein positives Altersbild sein, das die Chancen und Möglichkeiten dieses Lebensabschnittes in den Vordergrund stellt.“
Sehr interessant für uns Brandenburger waren die Ausführungen von Referatsleiter Nils Thiede zum vorgelegten Abschlussbericht „Runder Tisch gegen Einsamkeit“, der jetzt im Landtag beraten wird. „In MV sind mit rund 23 Prozent besonders viele Menschen alleinstehend“, verdeutlichte Drese. Mit steigendem Lebensalter nehme dieser Anteil deutlich zu.
„Wir haben uns deshalb im Land auf den Weg gemacht, zivilgesellschaftliche und öffentlich gestaltbare Handlungsempfehlungen zu entwickeln, um Einsamkeitsphänomenen Älterer wirksam zu begegnen beziehungsweise einer Vereinsamung vorzubeugen“, so die Ministerin. Zugleich geht der Abschlussbericht näher auf die Ursachen und Herausforderungen der Vereinsamung in Mecklenburg-Vorpommern ein.
Brandenburg hat im letzten Jahr seine Seniorenpolitischen Leitlinien fortgeschrieben. Hierbei sind die Themen Altersarmut und Einsamkeit neu als Schwerpunkte aufgenommen worden. Der Grund dafür ist eine von Expertinnen und Experten erwartete zukünftige Zunahme der Zahl Betroffener. Dazu gehören nicht nur Menschen, die in finanzieller Armut leben, sondern auch solche, die unter Einsamkeit leiden, weil sie nur wenige soziale Kontakte haben und daher kaum an der Gesellschaft teilhaben. Wesentliche Maßnahme im Kampf gegen Altersarmut und Vereinsamung ist der Auf- und Ausbau der generationenübergreifenden Familienzentren im Land, in denen auch niedrigschwellige Beratungs- und Hilfeangebote für Seniorinnen und Senioren vorgehalten werden, sagte Asmus.
Aus einem Erfahrungsaustausch nimmt jeder neue Anregungen für seine eigene Arbeit mit. Manches beeindruckt aber auch regelrecht. Für uns vom Seniorenrat Brandenburg seien hier folgende zwei Themen genannt:
1. Die Untersetzung des Deutschlandtickets in MV von 58 Euro mit einem rabattierten Seniorenticket für 38 Euro. Und das kommt an! Eine tolle Signalwirkung an die Älteren unter dem Motto „Wir kümmern uns...“
2. Ende 2025 wird die neue Ehrenamtsstrategie in MV verabschiedet. Die Wertschätzung für das Ehrenamt wird deutlich hochgefahren. Ein Seniorenvertreter hielt eine Goldene Ehrenamtskarte in die Höhe, die man für 20 Jahre Ehrenamt erhält.
Aber auch die Gastgeber äußerten sich mehrfach anerkennend über Erreichtes in Brandenburg.
Genannt seien hier:
1. Die sehr wertschätzenden Worte der Sozialministerin zum Brandenburger Pflegepakt mit seinem Kernelement Pflege vor Ort. „ Was hier erreicht wurde, ist beispielhaft für alle anderen Bundesländer“.
2. Die Zusammenarbeit des Seniorenrates mit dem Polizeipräsidium des Landes Brandenburg auf der Grundlage eines Kooperationsvertrages. Unsere Schilderungen zur Produktion von Podcastfolgen zur Betrugs-und Verkehrsunfallprävention beeindruckten und führten direkt zu Überlegungen zum Nachahmen.
Der Seniorenrat des Landes Brandenburg bedankt sich beim Seniorenbeirat Mecklenburg-Vorpommern mit seinem Vorsitzenden Joachim Kießling für die erwiesene Gastfreundschaft und den interessanten Austausch.
Ein herzliches Dankeschön geht auch an die Ministerin Stefanie Drese und ihrem Team für den interessanten Austausch im Sozialministerium.
Pressemitteilung Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport, Mecklenburg-Vorpommern






