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Seniorenrat des Landes Brandenburg e.V. zu Gast bei den Seniorenbeiräten im Landkreis Oberspreewald-Lausitz

Auf Einladung der Vorsitzenden des Kreisseniorenbeirats Oberspreewald-Lausitz, Bettina Lehmann, nahmen Wolfgang Puschmann als Vorsitzender des Seniorenrat Land Brandenburg e.V. (SRLB) und Lutz-Peter Anton am 21.11.2024 an einem Erfahrungsaustausch zu seniorenpolitischen Themen, aber auch zur Arbeitsanlage der Seniorenbeiräte im Landkreis Oberspreewald-Lausitz teil.
So vielfältig wie die Seniorenarbeit sich tagtäglich darstellt, war auch die Teilnehmerrunde aufgebaut. VertreterInnen von Kommunen, darunter die Beauftragte des Landkreises Frau Dinter, Mitglieder des Kreisseniorenbeirats sowie Vertreter der örtlichen Seniorenbeiräte berichteten von ihrer Arbeit, von Erfolgen aber auch Hemmnissen. Eine sehr offene Atmosphäre begleitete den Erfahrungsaustausch.
Was nehmen wir als Vertreter des Seniorenrates mit:
 

1. Inflationsbedingte Belastungen halten an. Rentenerhöhungen werden von überdurchschnittlich steigenden Kosten in den für Ältere entscheidenden Segmenten, wie Lebensmittel, Mieten, Energie, ÖPNV oder Gesundheitsausgaben mehr als aufgefressen. Die Angst vor drastischen Erhöhungen der Grundsteuer B nimmt zu. Viele Ältere fühlen sich abgehangen, von der Politik vergessen. Dagegen stehen drastische Diätenerhöhungen für Abgeordnete, die den Frust befeuern.
Warum keine 13. Rente zu Weihnachten analog anderer Länder?,  lautete eine Frage.

 

2. Pflegesystem frustriert die Älteren. Gefordert wird die Abschaffung der in Brandenburg geforderten Zertifizierung ehrenamtlicher AlltagshelferInnen beim Erbringen von Leistungen im Zusammenhang mit dem 125 Euro Entlastungsbeitrag in der Pflege und Akzeptanz der Nachbarschaftshilfe analog Berlin seitens der Pflegekassen. Der Bürokratieabbau im Handling der Pflegebudgets ist unbedingt erforderlich. Viele Ältere schrecken vor bürokratischen Hemmnissen für Ihnen zustehende Leistungen zurück. Zurückziehen in die eigenen vier Wände ist die Folge.
Begrüßt wird die aktuell gestartete Petition der Diakonie Deutschland „Mach Dich Stark Für Pflege“.

 

3. Öffentlicher Nahverkehr im ländlichen Raum lückenhaft. Beiräte berichten an Beispielen, wie Ältere zwar abends mit dem ÖPNV zu Seniorenveranstaltungen hinkommen, aber nicht mehr nach Hause. Die angestrebte Verkehrswende steht in den Sternen. Unsere Landesregierung sollte den ÖPNV endlich als Pflichtaufgabe verstehen und eine auskömmliche Finanzierung sicherstellen.
An Bahnhöfen und Haltepunkten gibt es immer weniger Fahrkartenautomaten oder Ticketverkäufe. 
Digitale Apps auf Smartphones sind auf den Vormarsch. Eine Entwicklung, die viele Ältere belastet und deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben einschränkt.

 

4. Die Zahl sich ehrenamtlich engagierender Älterer stagniert. Das betrifft insbesondere die Gruppe der sogenannten jüngeren Seniorinnen und Senioren. Grundfragen der zukünftigen  Ehrenamtsförderung und Wertschätzung müssen beantwortet werden.

 

5. Neue Formen des Erfahrungsaustausches der Seniorenbeiräte entwickeln. Die Nutzung der digitalen Möglichkeiten, jährliche Präsenzveranstaltungen oder Workshops bei der angestrebten Überarbeitung der Handreichung für Seniorenbeiräte im Ergebnis der neuen Kommunalverfassung wären Ansatzpunkte. 

 

Was uns als Seniorenrat besonders freute,  waren die vielen Beispiele eines bewundernswerten Engagements vieler Seniorenbeiräte und sozial engagierter Bürgerinnen und Bürger, die während des Erfahrungsaustausches geschildert wurden.
Genannt sei der Seniorenbeirat Lübbenau für seine enge Zusammenarbeit mit den Sozialverbänden oder den Wohnungsbaugesellschaften. Der Aufbau des Pflegekompetenzzentrums ist beispielgebend.
Beeindruckend auch die Seniorenarbeit in Schwarzheide. Berichtet wurde u.a. vom Projekt „Gesundes Frühstück“, von Kaffeenachmittagen mit Filmvorführungen für Ältere im örtlichen Kino oder der Einladung alleinlebender, einsamer Seniorinnen und Senioren durch den Bürgermeister zum Weihnachtsfest.

 

Wir bedanken uns bei den Organisatoren für die Gastfreundschaft und kommen gerne wieder.





 

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Fr, 22. November 2024

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