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Impulspapier des Kreisseniorenbeirats PM an den Kreistag und alle Kommunalvertretungen

In unserem Landkreis Potsdam-Mittelmark leben derzeit insgesamt mehr als 110.500 Männer und 113.200 Frauen. Über 51.000 Personen sind in unserem Landkreis bereits über 65 Jahre alt.

Ebenso wir Deutschland ist auch für den Landkreis zu verzeichnen, dass er zugleich wächst und altert. Prognostisch beträgt der Altersquotient für PM in 2023: 55.3. 

 

Seniorenbeiräte

Seniorenbeiräte sind wichtige basisdemokratische Interessenvertretungen für Seniorinnen und Senioren in Wohnortnähe.  

 

Der Kreisseniorenbeirat Potsdam-Mittelmark (KSB PM) besteht seit 1995. 

 

2007 wurde er in die Hauptsatzung des Landkreises Potsdam-Mittelmark aufgenommen. Er arbeitet ehrenamtlich, parteipolitisch und konfessionell neutral sowie verbandsunabhängig. 

 

Die Kernaufgabe des Kreisseniorenbeirates ist es, die Integration von älteren Menschen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens zu fördern. Der KSB-PM organisiert den Erfahrungs- und Informationsaustausch zwischen den regionalen Seniorenbeiräten und bündelt die Vielfalt der Seniorenarbeit im Landkreis. Als die Interessenvertretung der älteren BürgerInnen auf Kreisebene hat er Rederecht im Sozialausschuss des Landkreises und tritt als Mittler zwischen Seniorenvereinigungen der feien Wohlfahrt, sozialräumlichen ebenfalls ehrenamtlichen Seniorenbeiräten sowie Politik und Verwaltung auf. Zudem nimmt er Vorschläge, Hinweise oder Wünsche zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Seniorenarbeit auf Kreisebene entgegen und vertritt die Interessen der Senioreninnen und Senioren aus dem Landkreis im Landesseniorenbeirat. 

 

Dem Kreisseniorenbeirat PM können max. 19 Mitglieder angehören. Dies sind zunächst die Vertreter der Seniorenbeiräte von kreisangehörigen Ämtern, Städten und Gemeinden. Daneben wird der Beirat durch die Volkssolidarität, die Akademie 2. Lebenshälfte, die Kreislandfrauen und die Freiwilligenkoordination PM (SAM e.V.) unterstützt.

Die Gründung von sozialraumbezogenen Seniorenbeiräten erfolgt durch Initiative und Engagement der Seniorinnen und Senioren vor Ort. Sie sind in Ihrem Wirken angewiesen auf die Unterstützung der Verwaltungen der kreisangehörigen Kommunen. 

Zurzeit gibt es in Potsdam-Mittelmark nur sozialräumliche Seniorenbeiräte in Bad Belzig, Beelitz, Brück, Kleinmachnow, Michendorf, Nuthetal, Stahnsdorf, Teltow, Werder (Havel) und Schwielowsee. Diese bringen sich vielfältig in ihrem Sozialraum ein. Sie unterstützen die Vernetzung der bestehenden Seniorenangebote vor Ort, die Umsetzung von Seniorenprojekten vor Ort (z.B. im Rahmen des Paktes für Pflege, der SeniorTrainer usw.), beteiligen sich an der Arbeit von zuständigen  Ausschüssen, bemühen sich stetig um die Bündelung und Vermittlung von Bedarfen und Wünschen der älteren Bevölkerung, unterstützen öffentliche Höhepunkten in den Sozialräumen, z.B. Fest der Vielfalt in Werder/Havel, initiieren eigene Veranstaltungen für die Bevölkerung in den Sozialräumen, z.B. im Rahmen der Brandenburgischen Seniorenwoche.

 

Bund, Land, Landkreis und kreisangehörige Kommunen unterstützen bereits in unterschiedlicher Art und Weise und mit vielfältigen Angeboten die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements für den intergenerativen Zusammenhalt, die soziale Teilhabe und gegen Vereinsamung im Alter. 

 

Aktuelle Hürden für ehrenamtliches Engagement von Seniorinnen und Senioren im Landkreis: 

 

Besonders ehrenamtliches Engagement von Bürgern ist nicht erst in Krisensituationen (z.B. im Katastrophenschutz, bei der Freiwilligen Feuerwehr, der Flüchtlingshilfe vor Ort oder bei der Bewältigung von Pandemien) sondern auch wegen Pflegnotstand und Fachkräftemangel in der sozialen Arbeit und bei konkreten gesellschaftlichen Belangen (z.B. Kommunalpolitik, Wahlen, Vereinsarbeit) gern gesehen und notwendig. 

 

Ehrenamtliches Engagement ist der Kitt für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt und in sehr großer Vielfalt möglich. Viele Senioreninnen und Senioren sind im Landkreis Potsdam-Mittelmark bereist ehrenamtlich aktiv, interessiert und engagiert, ihren tatkräftigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenleben zu leisten.  

 

Allerdings stoßen leider Bürgerinnen und Bürger, die sich auf Eigeninitiative vor Ort beteiligen und mitwirken wollen, immer noch nur zu oft  auf unüberbrückbare  Hindernisse oder auf parteipolitische Vorbehalte. 

 

In dem im Landkreis Potsdam-Mittelmark von der Kreisverwaltung und den kreisangehörigen Kommunen gemeinsam aufgebauten flächendeckenden Angebot von Familienzentren spielen Angebote für und mit Seniorinnen und Senioren immer noch eine untergeordnete oder gar keine Rolle. Konzeptionell ist nicht herausgearbeitet, wie Familienzentren auch Orte der Begegnung für Seniorinnen und Senioren werden können bzw. deren Angebote mit den vorhandenen Dorftreffs vernetzt werden sollen bzw. können. 

 

Ebenso funktioniert viel zu selten die Zusammenarbeit der kommunalen professionellen Seniorenbeauftragten aus dem Programm Pflege vor Ort mit den sozialräumlichen ehrenamtlichen Seniorenbeiräten geregelt und zuverlässig. 

 

Folgende Rahmenbedingungen machen derzeit das ehrenamtliche Engagement der älteren Menschen im Landkreis unmöglich oder unattraktiv: 

 

  • Fehlende barrierefreie oder zumindest barrierearme Räume zur regelmäßigen Begegnung vor Ort 

  • Hohe Bürokratische Anforderungen bei Mittelanträgen oder Veranstaltungsorganisation

  • Fehlende verlässliche und feste Ansprechpersonen für die Belange älterer Menschen in den Kommunen, die das auch in ihrer Funktionsbezeichnung widerspiegeln und Zusammenarbeit auf Augenhöhe gewährleisten.

  • Fehlender kommunalpolitischer Respekt und Vertrauen in Seniorenbeiräte, kein echtes Rederecht in den Ausschüssen der Gemeinde-, Stadt- und Amtsvertretungen

  • Mangelnde Einbeziehung von Senioreninnen und Senioren in die Sozialraumorientierte Zusammenarbeit im Landkreis: Fehlende Beteiligung von Seniorinnen und Senioren in Sozialraumkonferenzen, fehlender Bezug auf die Belange von Seniorinnen und Senioren in den Verwaltungen der kreisangehörigen Kommunen und im Konzept der Familienzentren als Ort der Begegnung von Jung und Alt, gehemmte intergenerative Dialogkultur 

  • Fehlende Unterstützung der digitalen ehrenamtlichen Arbeit, z.B.  fehlende funktionierende Internetverbindungen in den Gemeinderäumen/ Bürgerhäusern, die zur Arbeit der Seniorenbeiräte ggf. zur Verfügung stehen. 

 

Um den Elan und die Breite des ehrenamtlichen Engagements älterer Menschen vor Ort zu erhalten und zu stärken, muss sich auch bei uns in PM wirklich was bewegen! 

 

Mit den SeniorenLeitlinien PM, die der Kreistag schon 2012 beschlossen hat, sind wichtige strategische Weichen gelegt. Es muss aber die Umsetzung vor Ort tatsächlich verbessert werden. 

 

Wir als Kreisseniorenbeirat und auch alle sozialräumlichen Seniorenbeiräte einzeln möchten intensiver mit den kommunalpolitisch Verantwortlichen zu den oben genannten Punkten ins Gespräch kommen und sind sehr an einer Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Kommunalpolitik, den Kommunalverwaltungen und allen Akteuren aus der Seniorenarbeit vor Ort interessiert.

 

Bitte unterstützen Sie uns aktiv, die vielfältige und sinnvolle gesellschaftliche Einbeziehung der Interessen von Seniorinnen und Senioren im Landkreis und allen kreisangehörigen Kommunen als eine ganz wesentliche Säule des gesellschaftlichen Zusammenhalts zu stärken. 

 

Unterstützen Sie offensiv unsere Anliegen vor Ort und diskutieren Sie unsere Anregungen für die Weiterentwicklung der tatsächlichen Teilhabe von Seniorinnen und Senioren im Landkreis mit uns gemeinsam weiter. 

 

Wir stehen sehr gern zu weiteren Gesprächen zur Verfügung. 

 

Kontaktadresse: 
Kreisseniorenbeirat PM- Vorsitzender Wolfgang Kroll…

Freiwilligenkoordination PM- Steffi Wiesner…

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Do, 08. Februar 2024

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