Klausurtagung des Seniorenrats des Landes Brandenburg – Handreichung für die Arbeit der Seniorenbeiräte, Präventive Hausbesuche im Landkreis Teltow-Fläming und der 9. Altersbericht im Fokus

Seddiner See, 21.10.2025
Der Seniorenrat des Landes Brandenburg hat sich zu seiner diesjährigen zweitägigen Klausurtagung in der Heimvolkshochschule am Seddiner See getroffen. Im Mittelpunkt standen die aktualisierte Handreichung für die Seniorenbeiräte, das Modellprojekt zu präventiven Hausbesuchen sowie die Vorstellung des 9. Altersberichts der Bundesregierung.

Die stellvertretende Vorsitzende Frau Grande übernahm die Moderation und begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder der Seniorenbeiräte aus allen Landesteilen Brandenburgs, die Mitglieder der 2. Säule sowie den Landesseniorenbeauftragten Herrn Asmus.

Tag 1 – Handreichung und Präventive Hausbesuche

Am ersten Tag stand die überarbeitete Handreichung für die Seniorenbeiräte im Land Brandenburg im Mittelpunkt.
Nach über zehn Jahren wurde sie vom Landesseniorenrat gemeinsam mit dem Landesseniorenbeauftragten und einer Arbeitsgruppe erfahrener Beiratsmitglieder grundlegend aktualisiert. Die neue Ausgabe bietet praxisnahe Orientierung für neue und erfahrene Beiräte – mit rechtlichen Grundlagen, Empfehlungen zur Zusammenarbeit mit Verwaltung und Politik sowie Beispielen gelungener Seniorenarbeit in Stadt und Land.

Im Anschluss stellte Frau Dr. Julia Schröder von der Medizinischen Hochschule Brandenburg den aktuellen Stand des Modellprojekts „Präventive Hausbesuche“ im Landkreis Teltow-Fläming vor.
Das Projekt zielt darauf ab, ältere Menschen ab 75 Jahren frühzeitig zu unterstützen, um Gesundheit, Selbstständigkeit und soziale Teilhabe zu fördern. Bei den freiwilligen Hausbesuchen werden Themen wie Gesundheitsförderung, Einsamkeit, Sicherheit im Alltag und Wohnsituation besprochen.
Dr. Schröder präsentierte erste Zwischenergebnisse, die zeigen, dass die Gespräche als sehr hilfreich empfunden werden und frühzeitig Unterstützungsbedarfe sichtbar machen. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und gilt als Beispiel für moderne Präventionsarbeit im ländlichen Raum.

Tag 2 – Der 9. Altersbericht der Bundesregierung

Am zweiten Tag stellte Frau Dr. Silke Migala von der Geschäftsstelle für die Altersberichte der Bundesregierung am Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) den 9. Altersbericht „Alt werden in Deutschland – Potenziale und Teilhabechancen älterer Menschen“ vor.

Der Bericht zeigt, dass Deutschland vielfältig altert, die Teilhabechancen im Alter jedoch stark von Bildung, Einkommen, Gesundheit und sozialem Umfeld abhängen. Er betont die Bedeutung von Engagement, Prävention und sozialer Gerechtigkeit im Alter und enthält 31 Handlungsempfehlungen – unter anderem zur Förderung von Teilhabe, zur Bekämpfung von Altersdiskriminierung und zur Stärkung der kommunalen Verantwortung für Seniorenpolitik.

Aktuelle Stunde und Ausblick

In der aktuellen Stunde informierte der Seniorenrat über weitere Initiativen, darunter:

•    den Infodienst des Seniorenrats in Kooperation mit der Polizei Brandenburg,
•    die Ausstellung „Arm im Alter“ der Landeszentrale für politische Bildung Brandenburg,
•    sowie den „Vorsorgekompass“ aus dem Landkreis Spree-Neiße, der über Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und rechtliche

     Betreuung informiert.

Zum Abschluss sammelten die Teilnehmenden Themenvorschläge für die nächste Klausurtagung, um die erfolgreiche Arbeit und den Erfahrungsaustausch der Seniorenbeiräte im Land Brandenburg weiter zu stärken.

Gemeinsam für ein gutes Leben im Alter

Die Tagung am Seddiner See machte deutlich, wie eng Bund, Land und Kommunen in Brandenburg zusammenarbeiten, um Teilhabe, Selbstbestimmung und Lebensqualität im Alter zu fördern.
Der Seniorenrat des Landes Brandenburg, die Mitglieder der 2. Säule, der Landesseniorenbeauftragte Herr Asmus und viele engagierte Beiratsmitglieder ziehen dabei an einem Strang – für ein Brandenburg, in dem älter werden aktiv, sicher und selbstbestimmt möglich ist.